Bereits im letzten Jahr war ich im Fläming unterwegs und begeistert von der tollen Landschaft. Dieses Jahr soll es mit den Wanderungen im Fläming weiter gehen und den Anfang macht der Rundwanderweg 40, ausgehend vom Naturparkzentrum in Raben.
Vom Naturparkzentrum aus, wo man sich mit Infos, Kartenmaterial und kleinen Snacks versorgen kann, geht es eine Straße heraus aus den Ort und dann gleich mal einen etwas steileren Weg hoch. Linkerhand gibt es ein paar hölzerne Klangkörper zum ausprobieren, nicht nur für Kinder interessant. Einige Meter weiter ist man dann oben angekommen. Wer möchte kann noch etwas weiter geradeaus zur Burg Rabenstein gehen oder wendet sich gleich nach links um vorbei an einigen Feldern auf ein Waldstück zuzulaufen.
Das nun folgende Stück, quer durch ein Waldgebiet, ist recht flach. So wie die meisten Teile dieses Wanderwegs. Der Rundwanderweg 40 ist daher, trotz seiner ca. 22 km Länge, auch gut für Anfänger zu schaffen. Irgendwann stößt man dann auf eine Straße, doch der Weg macht hier eine Spitzkehre, die Straße lässt man also gleich wieder im Rücken und wandert weiter recht bequem auf den breiten Wegen durch den Flämingwald. Einige Kilometer weiter vernimmt man ein Rauschen, das mit der Zeit immer stärker wird. Hier ist kein Wasserfall oder so etwas, nein das Rauschen kommt von der Autobahn A9, die man auf unter der sogenannten Millionenbrücke unterquert. Diese Brücke ist einzig dazu da den Wanderweg zu überbrücken. Kurz danach kommt man dann an eine Bank, neben der ein Mast mit einem Schild und einem verschließbaren Schränkchen steht. Der Große Brachwitz ist erreicht und in dem Schränkchen befindet sich ein Gipfelbuch. Über die Höhe des Großen Brachwitz hüllt man lieber den Mantel des Schweigens, sonst kommen die Leser aus Bayern, dem Harz oder der Schweiz vor Lachen nicht in den Schlaf. 😉
Der Weg führt weiter durch den Wald und irgendwann tauchen dann tatsächlich Boten der Zivilisation auf: Klein Marzehns ist erreicht, ein Ortsname den viele nur von der gleichnamigen Autobahnabfahrt her kennen. Der kleine Ort besticht durch seine sehr gepflegten Häuser. Am Ortsende befindet sich eine Gaststätte, für all jene interessant die jetzt bereits ein Pause brauchen. Am Ortsende sollte der Wanderer etwas aufpassen, was die Ausschilderung angeht. Der erste Wegweiser zeigt geradeaus. Dann kommt ca. 50 Meter weiter noch ein Wegweiser, wo aber der Rundwanderweg 40 nicht in Laufrichtung ausgeschildert ist. Wer dem ersten Wegweiser traut, der geht geradeaus weiter, ist dann aber falsch, denn man müsste hier rechts abbiegen. Das war auch das einzige Mal, wo die Ausschilderung eher suboptimal war. Der falsche Weg ist aber auch nicht so schlecht zu laufen, man kommt dann irgendwann an eine Straße, biegt dort rechts ab und folgt entweder dieser Straße bis zum nächsten Ort (Wüstemark) oder biegt bei nächster Gelegenheit wieder rechts in den Wald ein und folgt dem Wanderweg, der dann wieder auf den Rundwanderweg 40 zurückführt.
Danach wandert man dort ganz gemütlich weiter durch den Wald, bis man dann in Wüstemark rauskommt. Der Ort ist Heimstatt für gerade mal 10 Einwohner, viel zu sehen gibt es dort also nicht. Einmal quer über etwas das man als Dorfplatz bezeichnen könnte und schon ist man wieder raus und folgt einem Weg, der auf eine kleine Anhöhe hinführt. Links und rechts des Weges sind Felder und Wiesen, gerade auch im Sommer sollte man hier eine Kopfbedeckung tragen, Stichwort Sonnenbrand.
Oben angekommen, steht man dann an der Straße von Garrey nach Wüstemark und folgt dieser dann ein kleines Stück in Richtung Garrey. Wenn die Straße dann einen Linksknick macht, läuft man auf dem Wanderweg stattdessen geradeaus weiter und in einem kleinen Bogen kommt man dann letztlich auch in Garrey an. Unbedingt beachtenswert in dem kleinen Ort ist die Dorfkirche, die offen steht und einige interessante Tafeln in ihrem Inneren beherbergt. Also ruhig mal reingehen, es lohnt sich. So kann man auch gleich eine Verschnaufpause einlegen, denn rund 11 Kilometer hat man nun schon geschafft.
Auch Garrey bietet ein Lokal wo man einkehren und verschnaufen kann. Ansonsten ist auch dieser Ort alles andere als groß und so ist man sehr schnell wieder raus. Dann biegt man zuerst nach rechts ab und folgt der Ausschilderung in Richtung Altes Wasserwerk. Um dahin zu gelangen müsste man dann nochmal links abbiegen oder hält sich gleich rechts auf dem Rundwanderweg 40, der dann nochmal rechts abbiegt und zuerst wieder an den Ortsrand zurückführt. Dort einmal nach links gedreht und weiter gelaufen, kommt man am Friedhof vorbei und hat den Ort dann wirklich hinter sich gelassen. Hier sollte man genau auf den Wegweiser achten, der nach links zeigt. Da muß man kurz durch eine Senke und hat damit einen der schönsten Abschnitte dieses Rundwanderwegs erreicht: die Neuendorfer Rummel.
Eine Rummel ist kein Jahrmarkt, sondern ein Gebilde aus der letzten Eiszeit. Da kam es zu Geländeverschiebungen und so entstanden kleinere und größere Einschnitte in eine Hügellandschaft. Das sollte man unbedingt mal live gesehen haben. Der gesamte Fläming ist mit solchen Rummeln versehen.
Mitten in der Neuendorfer Rummel befindet sich auch eine Bank mit einem kleinen Tisch. Wer in Garrey nicht pausiert hat, kann dies hier nachholen, aber den Müll bitte wieder mitnehmen.
Die Rummel zu durchwandern macht Spaß. Nach harten Wintern mit sehr viel Schnee war der Weg durch die Rummel früher auch zu einem reißendem Strom geworden. Das letzte Mal war dies wohl zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Fall.
Man wandert nun weiter durch den Wald, biegt ein paar mal nach links und rechts ab und folgt immer der recht guten Ausschilderung des Rundwanderwegs 40. Einmal überquert man dann, mitten im Wald gelegen, eine Straße und danach hört man schon wieder dieses Rauschen. Die Autobahn A9 ist wieder in der Nähe und irgendwann ist sie dann in Sichtweite. Auch hier führt der Wanderweg wieder drunter durch. Danach läuft man ein ganzes Stück zwischen Feldern entlang, bis dann am Horizont das nächste Dorf auftaucht: Rädigke. Da hier anscheinend nicht so oft Wanderer langkommen, blickten die Kühe auf der nahen Weide doch sehr genau hinterher, wer da wohl des Weges kommt.
Rädigke ist auch, wie auch die anderen durchwanderten Orte, sehr sauber und gepflegt. Spätestens hier sollte man unbedingt eine längere Pause einlegen. Neben der sehenswerten kleinen Dorfkirche, gibt es hier auch noch den Gasthof Moritz, der mit Speis und Trank Wanderer verpflegt. Auf dem Hof, wo man bei schönem Wetter auch draußen sitzen kann, befindet sich zudem ein kleines aber sehr feines Landwirtschaftsmuseum, wo man unbedingt mal den einen oder anderen Blick drauf werfen sollte. Alles ist sehr liebevoll gestaltet.
Danach gehts weiter durch den kleinen Ort und wenn man sich dann etwas rechts hält, kommt man aus dem Ort hinaus, vorbei an einem kleinen Ententeich, und wandert dann vorbei an Feldern weiter in Richtung auf das Planetal zu. Noch einmal links abbiegen und schon ist man im Planetal, steht vor einer großen Lichtung, die man rechtsseitig durchquert und weiter durch den Wald und unter anderem über eine kleine Brücke.
Entlang einem rechts befindlichen Hang geht es dann weiter quer durch den Wald. Irgendwann biegt man dann nochmal links ab und sieht dann auch schon die ersten Häuser. Die gehören zum Ausgangspunkt der Reise, dem kleinen Ort Raben. das man nun von der anderen Seite her wieder erreicht hat. Für die gesamte Strecke sollte man auf jeden Fall um die fünf Stunden, ggf. auch etwas länger, einplanen. Es lohnt sich aber, denn die Landschaft, die Ruhe und kleinen hübschen Orte sind es wert besucht zu werden. Auf der Route waren nur vereinzelt Wanderer unterwegs. Es ist also durchaus nicht ungewöhnlich auf längeren Abschnitten unterwegs zu sein ohne auch nur eine Menschenseele zu treffen. Da es nur wenige gastronomische Einrichtungen gibt, kann es nicht schaden etwas zu trinken und eventuell auch eine Kleinigkeit zu essen mit sich zu führen.
Daher: auf in den Fläming, es lohnt sich die Gegend zu erwandern.