Wandern: Bahnparallelweg Hasserode – Drei Annen Hohne

Der Harz ist für Wanderfreunde ebenso ein schönes Ausflugsziel wie für die Freunde alter Dampflokomotiven, verkehren hier doch die Züge der Harzquer-, Brocken- und Selketalbahn auf einem umfangreichen Streckennetz.

Zwischen Hasserode und dem Brocken führt der sogenannte Bahnparallelweg in unmittelbarer Nähe neben der Schmalspurbahn entlang.

Von Hasserode aus läuft man erstmal ein Stück die Straße „Freiheit“ entlang, die dann zur Bielsteinchaussee wird. Dort biegt man dann links ab, überquert die Holtemme, geht ca. 100 Meter gerade aus, bevor man dann nach rechts abbiegt und dem Weg folgt, der direkt zum Bahnhof Steinerne Renne führt. Dort angekommen, hat man die ersten 1,2 Kilometer bereits hinter sich, die bis hierhin nur geringe Steigungen aufweisen. Hinter dem Bahnhof Steinerne Renne, wo man übrigens sehr schön optisch wie auch akustisch die Ausfahrt der bergwärts fahrenden Dampfzüge beobachten kann, geht die Strecke erst einmal ein ganzes Stück steil bergauf.

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Unterwegs informieren Hinweisschilder über die bergbauliche Geschichte der Gegend um Steinerne Renne, wo einst Erze abgebaut wurden und einige Rest von Schachtanlagen noch etwas versteckt erhalten, aber nicht mehr begehbar sind. Diese sind u. a. auch Domizil für Fledermäuse.

InfotafelTeilweise befindet sich der Weg ca. zehn Meter über der Schmalspurbahnstrecke, um später auf gleicher Höhe neben ihm parallel zu verlaufen und die zahlreichen Kurven zu nehmen, die auch die Schmalspurbahn machen muß um zu ihrem Ziel zu kommen. Dabei befindet sich der Wanderweg in Richtung Drei Annen Hohne immer rechts von der Eisenbahnstrecke.

Der Bahnparallelweg führt uns durch dichte Wälder ins Thumkuhlental. Hier tauchen einige wenige Häuser auf, die zu der ehemaligen Anschlußstelle gehörten, als hier noch Güter verladen wurden. Diese Anschlußstelle ist längst Geschichte, einige Gebäude, eine Steinmauer sowie ein als Denkmal aufgestellter Güterwagen erinnern noch daran.

Gedenkstein im ThumkuhlentalNur wenige Meter weiter befindet sich ein Gedenkstein an eine eher dunkle Geschichte der Harzquerbahn. 1927 kamen hier bei einem Zugunglück sechs Menschen ums Leben.

Die Strecke legt sich hier in eine Linkskurve, während der Wanderweg erst nach rechts geht, um dann ca. 50 Meter weiter nach links abzubiegen und dann wieder zur Bahnstrecke zurückzuführen. Ein ganzes Stück geht es dann noch durch dichten Wald, bevor sich plötzlich der Wald lichtet und der Wanderer bei schönem Wetter mit einer tollen Fernsicht belohnt wird.

Mittlerweile befindet man sich bereits auf ca. 400 Meter Höhe, während Hasserode noch weiter unter 300 Meter hoch liegt. Auf der bis hierher rund 5 Kilometer langen Strecke wurden daher bereits ca. 120 Höhenmeter überwunden. Der Weg führt jetzt wieder einige Meter oberhalb der Bahnstrecke entlang, die hier den 58 Meter langen Thumkuhlentunnel durchfährt, den einzigen Tunnel auf dieser Strecke.

HarzDer Bahnparallelweg wie auch die Bahnstrecke selbst führen jetzt durch das Drängetal, wo sich auch eine gleichnamige Ausweichstelle befindet. Weiter geht es entlang der Strecke, vielfach umgeben von dichtem Baumbestand. An einigen Stellen ist der Wanderweg etwas schmal und teilweise auch für Kinderwagen o.ä. eher schwer passierbar.

Dabei steigt der Weg immer weiter an, was man teilweise so gar nicht mitbekommt. Immer wieder öffnet sich der Wald und man blickt tief in den Harz hinein. Nach einer großen Kurve erreicht man dann das Gasthaus Drei Annen. Hier kann man eine Stärkung zu sich nehmen oder gar im zugehörigen Hotel übernachten.

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Hier angekommen befindet man sich knapp 540 Meter über NN.

Seit dem Start in Hasserode hat man somit gut 260 Höhenmeter auf knapp 10 Kilometer Länge überwunden. Möchte man unterwegs die zahlreichen Dampfzüge fotografieren, sollte man ein paar längere Pausen einplanen, denn nicht überall entlang des Bahnparallelwegs sind entsprechend gute Fotostellen zu finden. Ohne längere Pausen ist die Strecke in gut 2 – 2,5 h zu bewältigen. Der Rückweg geht, da es dann ja bergab geht, etwas schneller. Festes Schuhwerk ist hier auf jeden Fall anzuraten, wie sowieso auf allen Wanderungen. Zwischen Hasserode und Drei Annen Hohne gibt es unterwegs keine Gasthäuser, Imbisse o.ä. Man sollte also ggf. etwas zu essen zu trinken mit sich führen.