Die Neubrandenburger Stadtbefestigung

Neubrandenburg liegt in Mecklenburg-Vorpommern und ist heute Kreisstadt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Zu DDR-Zeiten war die Stadt Bezirkshauptstadt gewesen. Die Stadt selbst hat mich bei einem Besuch im März nicht wirklich vom Hocker reißen können, doch etwas Schönes gabs hier dann doch: die fast komplett erhaltene Stadtmauer mit ihren vier Stadttoren. Davon wird die Innenstadt wie von einem Ring umschlossen.

Die Stadtmauer wurde nach 1300 erbaut und sollte die Bürger vor Angriffen schützen. Sie umschließt die jetzige Innenstadt auf einer Länge von 2,3 Kilometern. Die Mauer ist 7,50 Meter hoch. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein war die Stadtmauer komplett erhalten. Erst mit dem Bau des Bahnhofs unmittelbar vor der Stadtmauer wurde eine Öffnung der Stadtmauer vorgenommen um direkt zum Bahnhof zu gelangen.

Neubrandenburg, Zingel am Friedländer Tor

Neubrandenburg wurde später außerhalb der Stadtmauer immer größer, das Stadtzentrum blieb allerdings bis heute in dem von der Stadtmauer umschlossenen Bereich.

Neubrandenburg, Friedländer Tor

Vier Stadttore, ein Wehrturm und insgesamt 25 Wiekhäuser zeugen heute von der Wehrhaftigkeit der Stadt. Die einst 60 Wiekhäuser sind direkt auf der Mauer angebracht. Insgesamt 25 wurden erhalten und saniert bzw. wieder neu errichtet. Darin befinden sich heute kulturelle Einrichten, Cafés, Gaststätten, Künstlerdomizile und kleine Geschäfte.

Neubrandenburg, Wiekhäuser

Entlang der Stadtmauer kann man gemütlich spazieren gehen. Macht man dies im eingeschlossenen Bereich, dann bekommt man auch vom Straßenlärm fast nichts mit, da die Hauptverkehrsstraßen außerhalb der Stadtmauer entlangführen und die Mauer den Lärm recht gut absorbiert.

Das Treptower Tor beherbergt das Museum für Ur- Frühgeschichte des Regionalmuseums Neubrandenburg. Das Friedländer Tor dagegen lädt mit einem Café zum Verweilen ein. Allen Toren sehen komplett unterschiedlich aus, ebenso der erhaltene Fangelturm. Das macht den Reiz einer Besichtigung der Stadtmauer wesentlich mit aus.

Neubrandenburg, Fangelturm

Möchte man die Stadtmauer samt Museum und Wiekhäuser in Ruhe besichtigen und dabei auch noch unterwegs gemütlich einen Kaffee trinken, dann sollte man ca. 1,5 – 2 Stunden Zeit dafür einplanen. Die Stadtmauer von Neubrandenburg ist es auf jeden Fall wert, daß man sie sich einmal anschaut, wenn man sich dort in der Gegend aufhält. Nicht viele Städte können heutzutage noch mit einer so gut erhaltenen Stadtmauer werben.