Dresden hat nicht nur eine tolle barocke Altstadt zu bieten, sondern ist auch Heimstatt zahlreicher Museen. Eines davon ist das Verkehrsmuseum Dresden, ganz zentral am Neumarkt gelegen, direkt zwischen Stallhof und Frauenkirche. Das Verkehrsmuseum wurde 1956 gegründet und hat seinen Sitz im Johanneum, einem Anbau des Residenzschlosses.
Im Museum selbst finden sich zahlreiche Exponate der verschiedenen Verkehrssysteme. Das Erdgeschoss ist den Autos und der Eisenbahn gewidmet. Bei den Autos überwiegen Exponate aus ostdeutscher bzw. sächsischer Produktion. Damit belegt das Verkehrsmuseum eine sehr interessante Nische und kann Fahrzeuge zeigen, die man woanders eher nicht zu sehen bekommt, darunter zum Beispiel ein Röhr 8 Typ F Cabriolet, das ein Einzelstück darstellt.
Der Eisenbahnbereich, gleich neben dem Ausstellungsbereich für PKWs gelegen, bietet einige sehr außergewöhnliche Exponate. Das Highlight schlechthin dürfte die aus dem Jahre 1861 stammende Dampflok „Muldenthal“ sein, die aus der Maschinenfabrik Richard Hartmann, Chemnitz stammt.
Hier sind auch zahlreiche Modelle von Eisenbahnfahrzeugen ausgestellt. Bis 2014 ist zudem der originalgetreue Nachbau der ersten deutschen Dampflok, der „Saxonia„, im Verkehrsmuseum ausgestellt.
Neben den hier ausgestellten Fahrzeugen, gibt es allerdings noch zahlreiche weitere Eisenbahnfahrzeuge, die an verschiedenen Standorten von Vereinen oder Gruppen des Bahnsozialwerks gepflegt werden. Nicht alle Fahrzeuge hätten ansonsten im Johanneum Platz gefunden.
Ganz toll auch, nicht nur für Kinder: den Führerstand der E71 30 kann man sogar betreten und sich anschauen, wie es früher auf den Führerständen der Elloks aussah. Kein Vergleich mit heutigen Führerständen, aber das dürfte niemanden verwundern.
Im 1. OG befinden sich weitere Ausstellungsräume. Hier kann man sich z.B. über die Geschichte der Seefahrt informieren. Auch ein Verkehrsgarten, entstanden in Zusammenarbeit mit dem ADAC, ein weiterer Spielbereich für Kinder und die Ausstellungsräume für den Bereich der Fahrräder und Motorräder sind hier zu finden. Vom Treppenaufgang hat man zudem einen schönen Blick auf die PKW-Exponate im Erdgeschoss.
Sehr interessant ist auch die auf der gleichen Etage befindliche Ausstellung zur Luftfahrt. Die gesamte Geschichte der Luftfahrt wird hier eindrucksvoll dargestellt. Wer weiß schon, daß russische Maschinen des Typs „Iljuschin“ in den 50er Jahren auch in der DDR gefertigt wurden? Wer kennt die Geschichte des Ballons „Plauen“, der 450 Kilometer von Deutschland nach Großbritannien zurücklegte? Das und vieles mehr bekommt man hier anschaulich erläutert, von den Anfängen im späten Mittelalter bis hin in die Neuzeit.
Immer noch nicht genug, dann geht es weiter in das 2. Obergeschoss. Hier werden nicht nur Kinderaugen strahlen, befindet sich dort die große Modellbahnanlage, an der man teilweise auch selbst Fahrdienstleiter spielen kann. Auch der Kinoraum ist hier angesiedelt, wo regelmäßig Filme über das historische Dresden vor der Zerstörung gezeigt werden.
Sehr schön auch: das Verkehrsmuseum Dresden ist barrierefrei. Für Rollstuhlfahrer gibt es die Möglichkeit mittels eines Lastenaufzugs zwischen den Etagen zu wechseln.
Öffnungszeiten im Verkehrsmuseum Dresden:
Dienstag – Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Montag ist Ruhetag, außer Ostermontag und Pfingstmontag
Eintrittspreise für das Verkehrsmuseum Dresden:
Kinder bis 5 Jahre frei
Erwachsene: 7,00 Euro
Ermäßigte: 3,00 Euro
Inhaber der Dresden-Card: 6,00 Euro (Familien: 10,00 Euro)
Kinder-Familienkarte (max. 2 Erwachsene als Begleitung von mindestens 1 Kind und max. 4 Kindern bis 16 Jahre): 12,00 Euro
Jahreskarte: 25,00 Euro (ermäßigt: 10,00 Euro)
Positiv hervorzuheben: es gibt für Android und iOS eine App des Verkehrsmuseums. Diese enthält u.a. einen Audioguide zu den verschiedenen Exponaten.
Wenn man sich alles in Ruhe anschauen möchte sollte man gut und gerne dafür zwei Stunden Zeit einplanen. Wer mit Kindern unterwegs ist, ggf. auch etwas länger, denn gerade für sie wird mit den Spielräumen, dem Verkehrsgarten und der großen Modellbahnanlage sehr viel geboten. Aber auch Erwachsene werden sich dort nicht langweilen. Nicht nur bei schlechtem Wetter ist also das Verkehrsmuseum Dresden einen Besuch wert. Aber gerade auch dann bietet es sich für Familien an, schon aufgrund der vielfältigen Angebote im Museum.